Mittwoch, 14. Oktober 2015

Welpenküsse

Übermorgen ist  Camillo schon zwei Wochen bei uns. Es ist erstaunlich, wie sich der kleine Racker in dieser Zeit entwickelt hat! Von Anfang an hatte er einen gesunden Appetit und macht, genau wie sein großer Bruder Paco, die Küche unsicher, sucht den Boden ab, ob nicht vielleicht irgendwas runtergefallen ist!
Er hört zuverlässig auf seinen Namen, kommt, wenn ich ihn rufe, geht gut an der Leine und lernt gerade "Sitz" und "Platz". Das mache ich momentan noch mit der "Zeigemethode", dh.. ich führe mit  meinen Händen  den Welpen in die gewünschte Position , nachdem ich zuvor erst seinen Namen  ausspreche und dann das Kommando gebe. Camillo muss ja erstmal begreifen, was ich von ihm will und so helfe ich ihm dabei.
Natürlich gibt es dann immer ein ganz fettes Lob !

Jeden Tag übe ich auch die sogenannte Handhabung, dh. der Welpe muss sich von mir ohne zu zappeln überall anfassen lassen, Ohren, Pfoten, Fang (ohne beißen!). Wird er widerspenstig, "knurre" ich kurz drohend.
Ich habe schon unseren Paco nach den Methoden von John Ross, einem amerikanischen Hundetrainer, erzogen. Er hat das wunderbare Buch "Welpenkindergarten" geschrieben, es ist sehr hilfreich.
Camillo hört ebenfalls bereits auf das Kommando "runter", wenn er im Begriff ist, irgendwelche Polster oder Menschen anzuspringen.
Es war mir bei Paco extrem wichtig, wußte ich doch, dass er mal ein Hund von annähernd 40 kg wird. Aber auch ein 10 kg Hund hat dreckige Pfoten und sollte weder Menschen noch Sofas anspringen.
Das klingt jetzt alles so ernst, als hätte der kleine Baby-Boy nichts zu lachen ;-)). Das stimmt aber nicht! Er hat viel Spaß den ganzen Tag lang. Besonders liebt er seinen Affen Charlie, mit dem er Kämpfe austrägt, die natürlich immer er selbst gewinnt ;-))


Auch eine giftgrüne Fliegenklatsche findet er toll und kann sich lange damit beschäftigen. Er ist überhaupt ein Hund, der sich sehr gut alleine beschäftigen kann, sich aber auch freut, wenn wir mit ihm rumtollen.
Wir sind überzeugt, er fühlt sich pudelwohl bei uns!
Nachts schläft er in einer Box neben unserem Bett und morgens knutschen wir uns ein wenig ab,, wobei er die nasseren "Busserl" verteilt. Welpenküsse sind einfach wunderbar !

Mit der Stubenreinheit klappt es auch gut, weil wir konsequent nach jedem Nickerchen, wildem Spiel oder Fressen mit ihm rausgehen. Es sind erst wenige "Unfälle" passiert, und das lag dann auch daran, dass wir nicht achtsam genug waren.
Die Zeit, wo der Welpe sich in der Wohnung frei bewegen kann, muss von uns genau überwacht werden, wir müssen ihn immer im Auge behalten, um unerwünschtes Verhalten im Keim zu korrigieren.
Wir haben ihn seinem Tierarzt vorgestellt und auf der Post in Neustift war er auch mit uns, um viele neue Menschen und Eindrücke kennenzulernen. Demnächst wollen wir dann einen "Hundesalon" besuchen und danach vielleicht mal eine Grundschulklasse.
Für Günther ist er sein"Lockenköpfchen" und die Beiden lieben es besonders, nach dem Rasengang die Pfoten und das Bäuchlein abzuputzen ( das kitzelt so schön!). Wie alle Hunde, liebt natürlich auch Camillo das Bäuchlein-kraulen über alles!

Montag, 12. Oktober 2015

Samstag, 10. Oktober 2015

So kamen wir plötzlich auf den Hund...





Paco war nicht mehr bei uns und es war so eine Leere in der Wohnung.
Keiner lag mehr im Weg rum, keiner begrüßte uns beim Heimkommen.

Da reifte in uns der Wunsch, zum Frühjahr wieder einen Welpen zu uns zu holen . Somit informierte ich mich via Internet über kleine Hunderassen, die einen guten Charakter haben und nicht allzu viel Bewegung benötigen.
Da gibt es z.B. den Bichon frise, ein zauberhaftes weißes Wollknäuel, der Günther allerdings zu sehr an einen Teddy erinnerte und zu vermuten ließ, dass mein Mann mit so einem Hund nicht allzu gerne unter die Leute gehen würde. So kam ich auf die Rasse Havapoo, einer Züchtung aus Havaneser und Zwergpudel.
In der Nähe von Schärding fand ich eine Züchterin heraus und vereinbarte mit ihr einen Kennenlerntermin. Daß sie ebenfalls Cockerdoodle züchtet ( Kreuzung Zwergpudel mit Cockerspaniel), wußte ich zu dem Zeitpunkt nicht.
Das kleine Havapoomädel , welches aus dem Wurf noch zu haben war, gefiel mir nicht so recht. Sie war etwas scheu und auch optisch nicht so ganz mein Fall.
Und dann entdeckte Günther in einem anderen Bereich des großen Grundstücks sieben quirlige schwarze Hundebabys, die Cockerdoodlewelpen im Alter von knapp 7  Wochen.
Ich fragte die Züchterin, ob im Frühjahr wieder ein Wurf zu erwarten sei, was sie mit den Worten "Nein, erst wieder im Herbst" verneinte. Meine nächste Frage war, "ist von diesem Wurf noch ein Rüde zu haben?"
Ja, sagte sie, einer ist noch frei und holte den kleinen Racker aus dem Gewusel heraus und legte ihn in meine Arme.
Es war Liebe auf den ersten Blick!

Geplant war es nicht, jetzt schon einen Welpen zu bekommen und umso mehr haben wir uns gefreut!
Nachdem ich am gleichen Abend mit unserem Vermieter klärte, ob wieder ein Hund  für ihn in Ordnung ginge, machten wir am Tag darauf die Anzahlung.
Da unser Welpe aus einem C-Wurf stammt, also dem 3. Wurf der Hundemama, suchten wir einen Namen mit "C".
Er bekam den stolzen Hundenamen "Camillo".

Was vorher war (G)


Bevor wir in diesem Blog unseren Camillo ins Leben begleiten, wollen wir von seinem »großen Bruder« erzählen.

Paco war ein stattlicher Labradorrüde voller Sanftmut und Freundlichkeit. Er begleitete uns auf vielen Urlaubsreisen. Er kämpfte mit den Wellen in der Ostsee und marschierte mit uns als Junghund durchs Brandenburger Tor. Wir bekamen ihn, wie Camillo, als Welpen. Er musste sich, wie sein kleiner Bruder jetzt, an die Hundebox gewöhnen, die wenig später zu seiner »Höhle« wurde und in der er sich sehr wohl fühlte.
Als halbstarker Hund arbeitete er Doris im Garten nach. Alle frisch gesetzten Pflänzchen zupfte er, zum Amüsement unserer Nachbarn, wieder einzeln aus.
Ganz vorsichtig zog er unserer Enkelin Elisabeth, sie war noch ein Baby, die Söckchen aus und nahm sie mit in seine Höhle.
Zu allen Kindern war er freundlich. Zusammen mit unserem Enkel Moritz zerlegte er ein funkelnagelneues Hundekissen. Beide tobten anschließend in den Abertausend Styroporkügelchen und waren glücklich.

Mit Paco absolvierten wir zwei Umzüge. Immer war er an unserer Seite. Er bereicherte unser Leben und schenkte uns seine uneingeschränkte Freundschaft. Wenn Doris traurig war, legte er seinen Kopf auf ihr Knie um sie zu trösten.
Zwölf lange Hundejahre war er Familienmitglied und Mittelpunkt.
Dann kam die Lähmung. Er hatte Schmerzen. Ganz sanft schlief er beim Tierarzt in unseren Armen ein. Paco bleibt für immer unser »Großer«, wie ihn Günther nannte.

Nun gehört Camillo zur Familie. Ein schwarzer Cockerdoodle-Rüde, gerade mal acht Wochen alt.Wir werden ihm, genauso wie seinem großen Bruder Paco, all unsere Liebe geben und werden sie, das wissen wir jetzt schon, tausendfach zurückbekommen.